Donnerstag, 1. Oktober 2015

Videomaterial zum Bergbau in der Mutscheid / Bad Münstereifel und dem Sahrbachtal Aktualisiertes Video

Das Video zeigt historische Aufnahmen sowie Makroaufnahmen von Mineralienfunden aus den o.g. Bergwerken sowie den ehemaligen Grubenanlagen und einiger der letzten Bergleute.  

Die neue Version des Videos enthält die Haldenbegehung der Gruben Klappertshardt und Libusa mit einem Mineralogen (1993, vor Sperrung des Geländes) sowie einige zusätzliche Mineralienaufnahmen.

Der Neue Inhalt in diesem Video beginnt ab Minute 14



Dienstag, 10. März 2015

 Nachträgliche Anmerkungen zur Historie des Bergwerks Grube Glückstal in der Mutscheid

Eine Urkunde von 1539 nimmt mit folgendem Wortlaut Bezug auf die Anfänge des damaligen Bergbaus (Auszug): "Der Kölner Erzbischof Hermann V. verpfändet mit Genehmigung des Domkapitels die beiden aus 15 Dörfern bestehenden Kirchspiele Mutscheid und Rupperath für 2000 Goldgülden an einen Diedrich von Orsbeck". In dieser Verpfändungsurkunde wird das damals im Entstehen begriffene Bergwerk zu Mutscheid ausdrücklich von der Verpfändung ausgeschlossen.Die Urkunde wird bei Bärsch in der Eiflia illustrata erwähnt.

Ein kaiserliches Dekret vom 17. Juli 1805 von Napoleon im Schloß Fontaineblau unterzeichnet,hatte dem Christian Schmitz, Flamersheim, für die Zeit von 50 Jahren die Befugnis verliehen, Blei- und Kupfererze auf dem südwestlich von Münstereifel gelegenen Gebiet der Gemeinde Mutscheid in der Größe von 2501 ha auszubeuten.Diese Konzessionserteilung war keine besondere Auszeichnung Napoleons für die Mutscheid. Napoleon war durch die verhängte Festlandsperre gegen England gezwungen, jede Möglichkeit zu nutzen, um für seine Kriege bzw.die Produktion von Waffen und Munition Metall zu erhalten.Die anderen Bergwerke in unserer Region haben gleich lautende Konzessionsgenehmigungen durch die Franzosen erhalten. Schmitz widmete sich nur dem Bergwerk bei Willerscheid und nannte es Glückstal.

Der junge Oberbergamtsassessor von Dechen hat im Auftrag vom Oberbergamt Bonn am 16.8.1830 die erste Generalbefahrung der Grube neben anderen Gruben vorgenommen.Es war keine Sonderbefahrung nur für die Mutscheid.Schon vorher,1828, hatte der Bergmeister Grund aus Düren mit dem Obereinfahrer Becher aus Kommern die Grube befahren( im Auftrag der preußischen Bergverwaltung).

Die Bleierzgrube Glückstal hat nie die Größe anderer Bleibergwerke erlangt, wie etwa die des Bleiberges in Mechernich, von Bleialf oder von Rescheid.Diese Aussage ist historisch korrekt,denn sie richtet  sich nach Belegschaftsstärke und Fördermenge im Vergleich zu den genannten Bergwerken.

Diese Anmerkungen stammen inhaltlich aus einem Schreiben des Herrn Anton Könen aus Mechernich vom 04.02.1998 an den Verfasser.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Videomaterial zum Bergbau in der Mutscheid / Bad Münstereifel und dem Sahrbachtal

Das Video zeigt historische Aufnahmen sowie Makroaufnahmen von Mineralienfunden aus den o.g. Bergwerken sowie den ehemaligen Grubenanlagen und einiger der letzten Bergleute.  



Freitag, 9. Januar 2015

Geologie und Mineralien der Grube Glückstal
                               
Der hangende, 150 °  streichende Gang ist 2 bis 4 m mächtig, während der liegende Gang 8 bis 12 m Mächtigkeit erreicht und 120 ° streicht. Die Hauptmasse der Erzgänge besteht aus Quarz und Bergkristall, der aus gelöster Kieselsäure entstanden ist. Die taube Gangmasse ist Schiefer- und Sedimentgestein.Der Erzgang war oft nur armdick, manchmal aber auch bis zu 1/2 m mächtig.Die Ausfüllung der Erzgänge bestand aus zumeist nesterweise verteilten Blei- und Kupfererzen( Bleiglanz und Kupferkies, seltener Bornit) untergeordnet auch aus Zinkblende( Sphalerit),das Muttergestein vorwiegend aus Quarzmineralien.Die Bleiminerale enthielten zusätzlich einen beachtlichen Silbergehalt. Spuren von Malachit als oxydierter Kupferüberzug,Spateisenstein und Dolomit sind ebenfalls nachgewiesen.Dagegen fand sich häufiger in diesen Gängen weißer Schwerspat (Baryt) als Begleitmineral der anderen Erze,Als Rarität für die Nordeifel können die durchscheinend und wasserklaren Barytkristalle gelten, die im Glückstal Kristallgruppen in einzelnen mit rhombischen Einzelkristallen eine Höhe von bis zu 1,5 cm erreichten.
                                           Schwerspat(Baryt)Kristalle von der Grube Glückstal (Makro)

Erwähnung verdienen außerdem die rossettenförmig gewachsenen Calcitkristalle von der Nachbargrube Klappertshardt, wo vereinzelt auch rubinrot gefärbte Zinkblendekristalle vorkamen. Als Rarität für den Eifelraum sei ein als Bournonit(Rädelerz PbCuSB s3) identifizierter Kristall mit einer Größe von 0,4 cm  als Haldenfund in den 80er-Jahren von dort genannt.
                                           Bournonitkristall von der Grube Klappertshardt

Als Hohlraumausfüllung kamen in beiden Gruben in Spalten und Klüften häufig Bergkristall vor, meist als igelförmige oder traubig-nierenförmige Gruppen von Kappenquarz. Seltener sind die Quarzkristalle durch Beimengung von anderen Mineralien wie Eisen gelbbraun gefärbt.
Das angrenzende Gestein ist mit schmalen Schnüren und Adern von Bleiglanz und auch Schwärmen kleiner Einsprengungen von Bleiglanz und Kupfermineralien durchsetzt. Diese erreichen in derber Form Erbsengröße und selten bis zu faustgroße Klumpen. Die Kupfer-Kristalle erreichen meist nur einen Durchmesser von wenigen Millimetern.

In Quarzdrusen bildet der Bleiglanz kleine Kristalle,zum Teil in Oktaeder- oder Würfelform gut ausgebildet.Die Größe reicht von einigen Millimetern bis maximal 1,5 cm. Oft sind diese Kristalle jedoch im Baryt eingewachsen.
                                             Galenit-Kristall(Pb) von der Grube Glückstal

Eine Seltenheit stellt nachstehende Galenitstufe der nur wenige km östlicher Richtung entfernten Nachbargrube Hürnigskopf dar, Sie weist u.a. ein  Einzelkristall mit einer Kantenlänge von 4 cm auf.
Dieses Bergwerk förderte von 1927 bis 1936 hauptsächlich Zinkerze.

u.a. mündliche Überlieferung der Bergleute Karl Breuer,Josef Palmersheim aus der Mutscheid und Martin Ginsterblum aus Hürnig bei Plittersdorf.

Das Bergwerksfeld Glückstal 

Das Bergwerksfeld wurde am 5.1.1855 auf Kupfer-, Zink, Eisenerz und Schwefelkies verliehen.Die Feldesgröße beträgt 2614334,5 Quadratlachter ( 1 QL= 4,37813776 m 2) und ist im Grundbuch der Stadt Rheinbach, Band 1,Blatt 8, eingetragen.Als damaliger Bergwerkseigentümer war der WDR Köln vermerkt. ( gemäß Schreiben des Bergamtes Aachen vom 11.6.1990)

Edgar Fass