Mittwoch, 10. Dezember 2014


                     
Übersetzung eines Schreibens in einer bergbaulichen Angelegenheit während der französischen Herrschaft im Rheinland während der napoleonischen Zeit


                                 Ministere de l`Interieur
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                                 Conseil des Mines
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                                                                    Paria, den 28. Aug. 1809

                     Les conseil des Mines,

                     Herr Präfekt,

Wegen der Bittschrift der Herren Peter Linden und Germain Josef Schwarz die versucht haben die Befugnis zu erlangen  in dem Waldgelände " Geisterbusch" genannt in der Gemeinde Effelsberg  hat der Herr Bürgermeister von Münstereifel gesagt, dass das Bergwerk aus einer Laune  und dem Geist Gottes entstanden ist zum Wohle der dort lebenden Menschen und die Herren Linden und Schwarz die Nachforschungen wie auch die Ausbeute unbehelligt und ohne viele Unkosten durchführen sollen.
Wie der Bürgermeister auch sagte, sei mal irrtümlich davon gesprochen worden das Terrain und seine Ausbeute seien von dürftigem Wert.
Das Bittgesuch habe ich Ihnen zugeschickt damit er veranlasse dass die Untersuchungen in Gang kommen und obige Herren alles im besten Sinne der Obrigkeit auszuführen.

Anm. v. Verfasser: Ob in der besagten Gemarkung in Effelsberg jemals Bergbau stattgefunden hat, ist mir nicht bekannt.

E. Fass

Mittwoch, 26. November 2014


Auszug aus Gesprächsnotizen mit dem ehemaligen Bergmann Karl Breuer

Einsatz russischer Kriegsgefangener auf der Grube Klappertshardt

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion kamen ab Sommer 1941 auch russische Kriegsgefangene als Arbeitskräfte unter Tage zum Einsatz.Die einheimischen Bergleute kamen mit ihnen gut zurecht bzw. wurden trotz den Vorgaben und harten Schikanen seitens der Grubenleitung von ihnen menschlich behandelt.Daher war auch von diesen gegenüber der einheimischen Belegschaft Hilfsbereitschaft vorhanden.So war ihm persönlich einmal Hilfe zuteil geworden, als er trotz eines eitrigen Gespürs in der Bauchgegend vom Steiger L. den Auftrag zum Schleppen einer Kiste mit Sprengstoff erhielt.
Da er sich abmühte, nahmen ihm russische Kriegsgefangene diese Arbeit ab, obwohl dies strengstens verboten war.Dies hätte für alle Beteiligten eine schlimme Bestrafung zur Folge haben können.

Nach Schließung des Bergwerks 1942 kam das deutsche Personal in andere inländische und im Ausland besetzte Erzgruben.Er selbst arbeitete später im Ruhrgebiet als Bergmann im Kohlebergbau.
Weitere Bergleute, so auch Peter Winand und einige seiner Kumpel kamen mit einer Bergwerkskompanie in der jugoslawischen Erzmine in Trepca/Kosovo zum Einsatz.Sie gerieten nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kriegsgefangenschaft seitens der von Marschall Tito geführten Partisanenarmee.

Anmerkung: Laut Befragung von Herrn F. K. aus der Mutscheid waren in den Personal-Akten der Belegschaftsangehörigen des Bergwerks keine Fremdarbeiter aufgeführt.Unter den Arbeitern grassierte damals eine Krankheit(sog. Bergwurm),der jedoch nur durch Fremdkräfte aus dem Ausland eingeschleppt sein konnte.Die Vermutung bezog sich dann auch auf die von Herrn Breuer erwähnten russischen Kriegsgefangenen.
Das Gelände für das Bergwerk erstand die Gesellschaft Anfang der 30er-Jahre aus Privatbesitz nach mehr oder weniger massivem Druck auf die Eigentümer. Mehrere Unglücksfälle mit Verletzten und u.a. 2 Toten , die beide aus dem Sahrbachtal stammen,ereigneten sich vor Ort.