Mittwoch, 26. November 2014


Auszug aus Gesprächsnotizen mit dem ehemaligen Bergmann Karl Breuer

Einsatz russischer Kriegsgefangener auf der Grube Klappertshardt

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion kamen ab Sommer 1941 auch russische Kriegsgefangene als Arbeitskräfte unter Tage zum Einsatz.Die einheimischen Bergleute kamen mit ihnen gut zurecht bzw. wurden trotz den Vorgaben und harten Schikanen seitens der Grubenleitung von ihnen menschlich behandelt.Daher war auch von diesen gegenüber der einheimischen Belegschaft Hilfsbereitschaft vorhanden.So war ihm persönlich einmal Hilfe zuteil geworden, als er trotz eines eitrigen Gespürs in der Bauchgegend vom Steiger L. den Auftrag zum Schleppen einer Kiste mit Sprengstoff erhielt.
Da er sich abmühte, nahmen ihm russische Kriegsgefangene diese Arbeit ab, obwohl dies strengstens verboten war.Dies hätte für alle Beteiligten eine schlimme Bestrafung zur Folge haben können.

Nach Schließung des Bergwerks 1942 kam das deutsche Personal in andere inländische und im Ausland besetzte Erzgruben.Er selbst arbeitete später im Ruhrgebiet als Bergmann im Kohlebergbau.
Weitere Bergleute, so auch Peter Winand und einige seiner Kumpel kamen mit einer Bergwerkskompanie in der jugoslawischen Erzmine in Trepca/Kosovo zum Einsatz.Sie gerieten nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kriegsgefangenschaft seitens der von Marschall Tito geführten Partisanenarmee.

Anmerkung: Laut Befragung von Herrn F. K. aus der Mutscheid waren in den Personal-Akten der Belegschaftsangehörigen des Bergwerks keine Fremdarbeiter aufgeführt.Unter den Arbeitern grassierte damals eine Krankheit(sog. Bergwurm),der jedoch nur durch Fremdkräfte aus dem Ausland eingeschleppt sein konnte.Die Vermutung bezog sich dann auch auf die von Herrn Breuer erwähnten russischen Kriegsgefangenen.
Das Gelände für das Bergwerk erstand die Gesellschaft Anfang der 30er-Jahre aus Privatbesitz nach mehr oder weniger massivem Druck auf die Eigentümer. Mehrere Unglücksfälle mit Verletzten und u.a. 2 Toten , die beide aus dem Sahrbachtal stammen,ereigneten sich vor Ort.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen